8. Juni 2022
MediaMarkt Shopping Card – eine Erfolgsstory
Die Shopping Card von Media Markt (Schweiz) ist eine echte Erfolgsstory. Die Kundenkarte mit Zahlfunktion und integriertem Loyalitätsprogramm präsentiert sich als ideales Instrument für eine intensive Partnerschaft zwischen Händler und seinen Kund:innen. Seit Beginn des Jahres ist das Processing der Shopping Card in unseren Händen.
Das Interview mit Jordi (CEO) zum Projekt, hier zum Nachlesen.
Mathias: Jordi, wir haben heute einen sehr freudigen Anlass. Wir haben Media Markt (Schweiz) als Kunden gewonnen. Das ist grossartig, oder?
Jordi: Ja, das würde ich sagen. (Lacht)
Mathias: Gerne möchte ich darüber mit dir sprechen. Media Markt (Schweiz) hat ein Closed Loop Bezahlsystem mit einem sehr umfangreichen Kartenportfolio, welches dahinterliegt und wir jetzt neu für sie betreiben dürfen. Das ist sehr anspruchsvoll. Kannst du das Closed Loop Kartensystem von Media Markt Schweiz vielleicht kurz erklären?
Jordi: Gerne. Ein Closed Loop Kartensystem ist im Wesentlichen ein Kreditkartensystem. Der Hauptunterschied zu einer normalen Kreditkarte ist, dass es eben closed loop ist. Das bedeutet, dass das Geld oder die Kreditlinie, die an den Kunden vergeben wird, nur innerhalb der eigenen Geschäfte ausgegeben werden kann. Und das birgt einiges an Vorteilen gegenüber dem Open Loop Kartensystem. Ein grosser Vorteil besteht darin, dass die Kreditlinie nur im eigenen Laden ausgegeben werden kann. Das heisst, die Margen-Mixe werden natürlich dadurch spannender und sämtliche Kundenbindungs- bzw. CRM-Massnahmen können sehr gut mit dem Closed Loop Kartensystem kombiniert werden, was Media Markt sehr erfolgreich tut; jetzt auch mit der Club Card im B2C Bereich.
Mathias: Warum hat sich Media Markt Schweiz für availabill entschieden?
Jordi: Die Frage müsste man eigentlich Media Markt stellen. Vom Grundsatz her befindet man sich bei Produkten wie Kauf auf Rechnung, die eher austauschbar und vom Setup her relativ einfach sind, oft in konditionalen Diskussionen. Wenn es dann um Themen bzw. Produkte geht, mit denen millionenschwere Erträge verbunden sind und auch die wichtigsten Kunden des Unternehmens, also die Loyalsten, dann wird es eher zu einer Frage des Vertrauens. Was uns bei Media Markt (Schweiz) gut gelungen ist, dass bei availabill sehr viele Mitarbeiter beschäftigt sind, die aus dem Handel kommen. Händler verstehen Händler. Natürlich hat es auch geholfen, dass wir Leute haben, die das Produkt kennen und sich mit Closed Loop Karten Systemen generell gut auskennen. Aber ich denke, am Ende des Tages war es eine Frage des Vertrauens und keine konditionale Diskussion.
Mathias: Kannst du vielleicht im Sinne einer «sneak preview» über die besonderen Herausforderungen eines solchen komplexen Projektes sprechen?
Jordi: Die Herausforderung war die Timeline. Im Normalfall veranschlagt man etwa ein bis eineinhalb Jahre für die Übernahme eines solchen Produktes. Wir haben es innerhalb eines halben Jahres geschafft. Das war nur möglich, weil wir ein entsprechendes Team dahinter haben, welches über das Know-how verfügt. Die Schwierigkeiten liegen sicherlich auch darin, dass es einige Zusatzinstrumente braucht, EP2 ist ein grosses Thema. Das Produkt wird auch am Point of Sales angeboten und von den Kunden genutzt.
Mathias: Also EP2 als Bezahlstandard für die Terminal-Infrastruktur in der Schweiz.
Jordi: Genau, derselbe, den man auch aus dem Kreditkartenbereich kennt. Das braucht einiges an Vorbereitungsarbeit, man muss Lizenzen lösen. Das ist ein Thema. Dann braucht es auch gewisse Unterstellungen. Plötzlich befindet man sich in einem Bereich, den die Finma interessiert bzw. über den verlängerten Arm, die Selbstregulierungsorganisationen. Da braucht es Unterstellungen, es braucht Kreditvergabelizenzen; es gibt sicherlich einiges an Desk Work, was in diesem Zusammenhang gemacht werden muss. Dann kommt hinzu, dass solche Lösungen nicht «out of the box» sind. Natürlich versucht man immer sehr modular zu bleiben, aber gerade bei solch grossen Projekten sind das sehr individuelle Lösungen, die dann stark an die Standards des Kunden angepasst werden müssen. Das benötigt sehr viel Zeit. Ich denke, die IT hat da sicher Grosses geleistet. Und dann geht es natürlich auch um die gesamte operationelle Sicht dahinter, die nicht ganz ohne ist, mit Reports und mit Themen, die dann 1:1 in die Buchhaltungs- oder Kassensysteme des Merchants übergeben werden müssen. Und auch hier reden wir von sehr individuellen Lösungen.
Mathias: Das alles war sehr herausfordernd, aber wir haben es geschafft.
Jordi: Ja, wir haben es geschafft.
Mathias: Sind solche Closed Loop Bezahlsysteme eigentlich auch was für andere Unternehmen?
Jordi: Definitiv. In den letzten Jahren hat man ein bisschen die Idee bekommen, dass sich alles Richtung Kreditkarte entwickeln muss. Aus meiner Sicht ist die Kreditkarte ein spannendes Instrument, vor allem für Händler, die sehr hohe Frequenzen haben, also im FMCG Bereich tätig sind, wie eine Migros und Coop. Dort macht es (also das Instrument der Kreditkarte) Sinn. Für Merchants wie Media Markt oder auch Möbelhändler, also Händler, die sehr stark darauf basieren, dass sie hohe Warenkörbe und repetitive Kundenkäufe haben, aber eben nicht – wie die Migros – Ihre Kunden jeden Tag sehen, sondern nur in gewissen Abständen, ist es sehr wichtig, dass man ein Konstrukt schafft, mit dem man den Kunden auch mit Werbung bewirtschaften, ihm Goodies offerieren und eben auch eine gewisse Exklusivität bieten kann. Hier kommt die Club-Komponente mit rein. Das alles mit einem intelligenten Bezahlsystem zu paaren, dafür gibt es aus meiner Sicht ab einer gewissen (Händler-)Grösse nur die Closed Loop Lösung.
Mathias: Super. Herzlichen Dank.
Jordi: Gerne.
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Mehr zum Thema auch in unserem Fachartikel “Das Comeback der Kundenkarte”.